„Survey Fatigue“ ist ein Phänomen, das auftritt, wenn Befragte das Interesse verlieren, an Umfragen teilzunehmen. Es wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Darunter die Häufigkeit und Länge der Umfragen, schlechtes Umfragedesign und mangelnde Motivation.
Haupttypen
Es gibt zwei Haupttypen von „Survey Fatigue“: Pre-Response Survey Fatigue und Survey-Taking Fatigue. Pre-Response Survey Fatigue tritt auf, wenn potenzielle Befragte bereits vor der Teilnahme an der Umfrage überfordert sind und sich dadurch entmutigt fühlen, Feedback zu geben. Survey-Taking Fatigue tritt auf, während ein Befragter Feedback gibt, und wird durch Elemente der laufenden Umfrage (Umfragelänge, Fragetypen, Umfragedesign usw.) ausgelöst. Es führt typischerweise zum Abbruch der Umfrage.
Gründe
Eine weit verbreitete Annahme ist, dass „Survey Fatigue” vor allem durch die Anzahl und Länge der eingesetzten Umfragen verursacht wird. Dies dürfte jedoch zumindest in Organisationen nicht den Tatsachen entsprechen. In mehr als einem Dutzend wissenschaftlicher Untersuchungen wurde unisono ein Grund festgestellt. Der Hauptauslöser für „Survey Fatigue“ ist die Annahme, dass die Organisation nicht auf die Ergebnisse reagieren wird. Diese Annahme wird oft durch frühere Erfahrungen geprägt, bei denen die Beschäftigten keine Kommunikation über Befragungsergebnisse oder Maßnahmen als Ergebnis früherer Umfragen gesehen haben.
Statistiken zeigen darüber hinaus, dass nur 9% der Befragten sich die Zeit nehmen, lange Fragebögen sorgfältig zu beantworten. Darüber hinaus haben 67% von 1000 Befragten eine laufende Umfrage aufgrund von Ermüdung abgebrochen. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung von kurzen, prägnanten und gut gestalteten Umfragen.
Was kann man tun?
Um „Survey Fatigue“ zu vermeiden, sollten Führungskräfte also kompakte Umfragen einsetzen, die nicht zu lang und einfach zu handhaben sind. Es ist weiters wichtig, den Befragungsrhythmus so zu wählen, dass zwischen zwei Befragungen ausreichend Zeit für die Kommunikation der Ergebnisse und – insbesondere – entsprechendes Handeln bleibt. Wenn Organisationen Ergebnisse teilen und darauf reagieren, sind die Beschäftigten viel eher bereit, an zukünftigen Umfragen teilzunehmen und sogar positiver zu antworten. Und schließlich sollten Unternehmen „Quick Wins“ umsetzen, um zu zeigen, dass sie zuhören, also bestimmte vordringliche Maßnahmen besonders rasch umsetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Survey Fatigue“ ein ernsthaftes Problem darstellt, das die Qualität der erhobenen Daten beeinträchtigen kann. Aber auch ein Anzeichen dafür ist, dass sich die Beschäftigten nicht ernst genommen fühlen. Durch sorgfältige Planung und Gestaltung von Umfragen sowie durch angemessene Reaktionen auf die Ergebnisse können Organisationen jedoch dazu beitragen, dieses Phänomen zu minimieren, wertvolle Rückmeldungen zu erhalten und die Motivation zu steigern.
